Warum der Mainstream auf den Prüfstand muss #3 b „Grünes Schrumpfen“ ist angesagt!

Kapitalismus ist der Einsatz von Technik, eine nmM geniale und logisch plausible Feststellung von Ulrike Herrmann! Das was man gemeinhin mit Kapitalismus verbindet – Geld, Reichtum, Macht – resultiert als Folge des Einsatzes von Technik: durch Technik verbilligte Poduktion! (Man sollte sich etwas Zeit nehmen und Frau Herrmann selbst zuhören)

Es beißt die Maus keinen Faden ab: Abrüstung, „grünes Schrumpfen“ ist angesagt wenn die Menschheit weiter existieren will. Bildquelle: Pixabay

Und für den Einsatz von Technik ist das Vorhandensein möglichst günstiger Energie Voraussetzung(!), der Dreh- und Angelpunkt. 1)hier findet MYTHOS den einzigen Kritikpunkt am Buch: Ulrike Herrmann könnte, in größerer Anlehnung an physikalische Grundgesetze, die Energietransformation beim Namen nennen, Energie kann weder erzeugt noch verbraucht sondern nur umgewandelt, transformiert werden! Zitat: „Energie kann zwischen verschiedenen Energieformen umgewandelt werden, beispielsweise von Bewegungsenergie in Wärmeenergie. Außerdem kann sie aus einem System heraus oder in ein System hinein transportiert werden, es ist jedoch nicht möglich, Energie zu erzeugen oder zu vernichten. Die Energieerhaltung gilt als wichtiges Prinzip aller Naturwissenschaften.“ [Hervorhebung – HHö] An dieser Stelle könnte man auch aufhören weiter zu diskutieren: Ein „Weiter so – nur in grünem Gewand“ ist nicht möglich!

Also buchstabieren wir – für Technologiefans – das Thema weiter durch:

Eine „ökologische Wasserstoffwirtschaft“ wird es nicht geben. Neben dem grds. Problem Wasserstoff überhaupt erst verfügbar zu machen („herzustellen“) – dazu ist hier bereits alles gesagt – fehlt auch noch jede Infrastruktur, die erst kostenintensiv aufgebaut werden müsste, falls das überhaupt möglich ist! 2)Beispiel: LNG wird in geeigneten Tankern bei ~ -164°C befördert – daher sind die Schiffe teuer (> 200 Mio$) und werden ggf. nur bei Vorlage eines langfristigen Liefervertrages überhaupt erst auf Kiel gelegt – sollte Wasserstoff transportiert werden, müssen die Schiffe geeignet sein eine Flüssigkeit kälter als -252°C zu transportieren … mir fehlt da jede Phantasie bezgl. Aufwand, Kosten und Infrastruktur. „Gas ist eine Brückentechnologie“, so die Oliven Grünen, das wird eine sehr lange Brücke! 🙁

In puncto Energiedichte ist man bei der Atomenergie natürlich bei der höchsten Stufe angelangt, mehr Energiedichte geht nicht – das ist diesbezüglich das Maximum – die Atomenergie selbst geht aber auch nicht. AKWs heutigen – oder moderneren – Zuschnitts werden schlicht zu teuer (siehe bspw. hier  und hier) und niemand will sie in seiner Nachbarschaft haben. Die Entsorgung der radioaktiven Abfälle ist außerdem immer noch ungeklärt!

SMR-Atomkraftwerke sind ebenfalls keine Lösung (s. Kritik). Zwar ist deren Gefahrenpotential, bezogen auf den einzelnen Reaktor – kleiner, da man jedoch mehrere tausend SMR braucht um den Energiebedarf zu befriedigen, ist das Gesamtgefahrenpotential erheblich höher als heute.  3)nebenbei: wer will die vielen SMR wo bauen und wohin deren radioaktive Abfälle entsorgen?

Die Kernfusion kann ebenfalls nicht helfen, deren Zukunft liegt immer noch in der fernen Zukunft (vermutlich in der Zeit nach dem Klimawandel 🙁 ). 4)ich erinnere mich sehr gut, dass ich mich Mitte der Sechziger interessehalber mit der Tokamak-Technologie beschäftigt habe … geil, dachte ich mir, jetzt geht’s los, energy for ever … Leute, das ist ~ 60 Jahre her … und das gibt’s heute immer noch nicht!!

Zwei Rezensionen zum Buch: 5)eine gute Quelle für Rezensionen ist der perlentaucher

Hier der Rezensent der FAZ(!!) „… Und dass sich eine Kommandowirtschaft demokratisch organisieren lasse, glaubt er schon mal gar [nicht].“ Dieses Statement zeigt nur, dass er nicht gewillt ist, a) sich mit kapitalistischer Planung 6)nirgendwo wird mehr geplant als in der Wirtschaft(!), außerhalb der Wirtschaft wird das Thema „Planung“ grds. mit den gescheiterten „staatssozialistischen“ Erscheinungen der Vergangenheit der DDR, RUS, China & Co. gleichgesetzt, das hatte aber nichts mit „Planung“ zu tun! und b) dem Ansatz Herrmanns – als einer Möglichkeit – auseinanderzusetzen, während die Rezensentin des dlf (hier) sich nicht zufrieden gibt und gleich noch ein genaues Rezept zur Umsetzung vermisst. „Damit hat sie [Ulrike Herrmann] möglicherweise Recht. Es erklärt aber nicht, wie eine Planwirtschaft demokratisch durchgesetzt werden könnte.“

Wenn MYTHOS das einmal kurz zusammenfasst funktionierte die britische Kriegswirtschaft im Grundsatz relativ einfach: Der Staat verfügte über die Resourcen und die Zuteilung von Arbeitskräften, die Wirtschaft durfte wirtschaften wie sie wollte … sofern sie selber über entsprechende Resourcen/Arbeitskräfte für die Produktion außerhalb dessen, was der Staat zur Erreichung seines Ziels („den Krieg gewinnen“) benötigte. Für dieses Ziel gab es in jedem Fall genügend Zuteilungen an allem, was verfügbar war und benötigt wurde.

So könnte man heute auch verfahren, einen Zeitrahmen von 5-10 Jahren zur Implementierung vorausgesetzt: Eine unabhängige nur dem Wohl des gesamten Volkes/der Menschen verpflichtete Regierung verfügt über die Ressourcen und teilt, ausschließlich dem gemeinsamen Ziel verpflichtet, die Mittel zu. Ansonsten ist jedermann frei, zu entscheiden. 7)gutes Beispiel, Windräder: setzt man diese einer Gemeinde vor die Nase ist der Widerstand groß; beteiligt man die Menschen an den Erlösen lautet die Forderung: „Kann es noch ein Windrad mehr sein, bitte?“ Dann gibt’s kein Problem mehr mit Schattenwurf, Geräuschentwicklung etc. Natürlich kann man das nicht von jetzt auf gleich umsetzen, aber, machen wir es noch einmal kurz:

Um Verzicht kommen die Menschen nicht herum – der Planet, die Umwelt ist am Ende –, der Verzicht kommt entweder geplant oder chaotisch!

Ein Schlusswort zum Kapitalismus von  hier:

… sie [die Bürger damals] hatten vor allem nicht einmal die blasseste Idee, welches Monster sie mit dem Kapitalismus losgelassen haben.

Die Dynamik, die dieser entfaltet, hat spätestens Marx erkannt, aber damit fällt auch schon das Signalwort: spät, wie in „zu spät“. Marx hat erkannt, dass man ihn nur überwinden und nicht zähmen kann, dass es nicht ein bisschen Kapitalismus gibt, sondern eben ganz oder gar nicht. Seitdem erkennen Generationen von Sozialdemokraten nicht den Grund ihres Scheiterns und sogenannte Liberale erzählen Märchen, mit deren Hilfe sie ihre Herrschaft sichern.

Bevor ich es vergesse:

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Die Anomymität im Internet ist aufzuheben!

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Letzte Redaktion 27.01.2023, 22:40 h

Einzelnachweise

Einzelnachweise
1 hier findet MYTHOS den einzigen Kritikpunkt am Buch: Ulrike Herrmann könnte, in größerer Anlehnung an physikalische Grundgesetze, die Energietransformation beim Namen nennen, Energie kann weder erzeugt noch verbraucht sondern nur umgewandelt, transformiert werden! Zitat: „Energie kann zwischen verschiedenen Energieformen umgewandelt werden, beispielsweise von Bewegungsenergie in Wärmeenergie. Außerdem kann sie aus einem System heraus oder in ein System hinein transportiert werden, es ist jedoch nicht möglich, Energie zu erzeugen oder zu vernichten. Die Energieerhaltung gilt als wichtiges Prinzip aller Naturwissenschaften.“ [Hervorhebung – HHö] An dieser Stelle könnte man auch aufhören weiter zu diskutieren: Ein „Weiter so – nur in grünem Gewand“ ist nicht möglich!
2 Beispiel: LNG wird in geeigneten Tankern bei ~ -164°C befördert – daher sind die Schiffe teuer (> 200 Mio$) und werden ggf. nur bei Vorlage eines langfristigen Liefervertrages überhaupt erst auf Kiel gelegt – sollte Wasserstoff transportiert werden, müssen die Schiffe geeignet sein eine Flüssigkeit kälter als -252°C zu transportieren … mir fehlt da jede Phantasie bezgl. Aufwand, Kosten und Infrastruktur. „Gas ist eine Brückentechnologie“, so die Oliven Grünen, das wird eine sehr lange Brücke! 🙁
3 nebenbei: wer will die vielen SMR wo bauen und wohin deren radioaktive Abfälle entsorgen?
4 ich erinnere mich sehr gut, dass ich mich Mitte der Sechziger interessehalber mit der Tokamak-Technologie beschäftigt habe … geil, dachte ich mir, jetzt geht’s los, energy for ever … Leute, das ist ~ 60 Jahre her … und das gibt’s heute immer noch nicht!!
5 eine gute Quelle für Rezensionen ist der perlentaucher
6 nirgendwo wird mehr geplant als in der Wirtschaft(!), außerhalb der Wirtschaft wird das Thema „Planung“ grds. mit den gescheiterten „staatssozialistischen“ Erscheinungen der Vergangenheit der DDR, RUS, China & Co. gleichgesetzt, das hatte aber nichts mit „Planung“ zu tun!
7 gutes Beispiel, Windräder: setzt man diese einer Gemeinde vor die Nase ist der Widerstand groß; beteiligt man die Menschen an den Erlösen lautet die Forderung: „Kann es noch ein Windrad mehr sein, bitte?“ Dann gibt’s kein Problem mehr mit Schattenwurf, Geräuschentwicklung etc.

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