Für die Goldene Lohnregel muss der durchschnittliche Produktivitätszuwachs der gesamten Volkswirtschaft angesetzt werden. Durch sie werden a) angemessene Löhne sichergestellt und b) wenig produktive Unternehmen und Branchen gezwungen ihre Position zu verbessern (daher der Begriff: Peitsche für Innovationen und Investitionen), oder aus dem Markt auszuscheiden.
Es ist keine Alternative Lohnzurückhaltung zu üben. Unternehmen die darauf angewiesen sind, sind „Zombieunternehmen“ – sie können aus eigener Kraft nicht überleben (Auftrags-/Jobvergabe über Subunternehmer -> Lohndrückerei, Niedriglohnsektor, staatliche Lohnanteile (Aufstocker) usw.) –, das verbessert nicht die Produktivität sondern schädigt nur den Wettbewerb.
Die Politik muss durch Stärkung der Tarifbindung der Unternehmen (keine Unternehmenstarife „zur Arbeitsplatzsicherung“!) und durch Stärkung der per se schwächeren Position der Arbeitnehmervertretung (Gewerkschaften) moderierend die Tarifautonomie stützen und schützen. Auf Grund schwieriger Arbeitsbedingungen (relativ schlechte Löhne, hohe Arbeitsbelastung, physisch und psychisch) sind Branchen und Unternehmen wie z. B. Kita, Kiga, Lehrberufe und vor allem: alle Pflegeberufe staatlich auf geeignetem Weg zu unterstützen. Hier ist für die Politik noch reichlich Luft nach oben!!
Weitere wichtige Fragen, die hier den Rahmen sprengen, beantwortet der komplette Foliensatz (insges. 15 übersichtliche Folien) bzw. Frau Spiecker selbst in ihrem Vortrag bei den Freiburger Diskursen.