Die Löhne können nicht hoch genug sein – erst recht in der Krise!

Das ist natürlich etwas übertrieben, genauer muss es heißen: Die Löhne müssen sich an der Goldenen Lohnregel orientieren! Wird Lohnzurückhaltung in Krisenzeiten praktiziert, wird die Krise durch Nachfrageausfall verschärft!

Die Goldene Lohnregel – www.fspiecker.de, 28.01.21

Friederike Spiecker1)die hier gezeigten Folien sind unter dem Link als pdf runterzuladen, auch der Vortrag von Frau Spiecker vom 28.01.21, Freiburger Diskurse, ist dort aufzurufen zu Löhnen: Aus einzelwirtschaftlicher Sicht sind Löhne ein Marktergebnis [HHö: hohe Arbeitslosigkeit/geringe Nachfrage nach Arbeistkräften = niedrige Löhne/niedriges Lohnangebot; das darf nicht sein, der Arbeitsmarkt ist kein Kartoffelmarkt – der Staat muss eingreifen!]; aus gesamtwirtschaftlicher Sicht muss jedoch Lohnpolitik betrieben werden.2)darunter verstehe ich, dass der Staat einerseits die Tarifautonomie beachtet (Arbeitgeber und Arbeitnehmer handeln die Löhne aus) andererseits die ungleichen Kräfte mit ausgleichender Politik begleitet = Lohnpolitik

Die Goldene Lohnregel – www.fspiecker..de, 28.01.2021

In der €urozone gilt ein Inflationsziel von 2%. Wenn die Löhne zu stark wachsen (s.u.) steigen die Kosten und dadurch die Preise stärker als die Inflationszielrate; steigen die Löhne nicht stark genug bleibt die Inflation unterhalb der Zielrate. Also gilt die ober Folie: Produktivitätssteigerung plus 2% (Inflationsziel der EZB) und der Drops ist gelutscht? Im Prinzip ja, weiteres siehe bei Mehr Informationen … 

In jedem Fall aber gilt: Der Mythos „Niedrige Löhne sind Garant für Arbeitsplätze und Wettbewerbsfähigkeit“ ist falsch, erst recht in der Krise.3)es wird immer ein Nachfragemangel durch Einkommensmangel erzeugt

Das nachstehende Schema zeigt wie die Goldene Lohnregel wirkt:

Die Goldene Lohnregel – www.fspiecker.de, 28.01.2021

Für die Goldene Lohnregel muss der durchschnittliche Produktivitätszuwachs der gesamten Volkswirtschaft angesetzt werden. Durch sie werden a) angemessene Löhne sichergestellt und b) wenig produktive Unternehmen und Branchen gezwungen ihre Position zu verbessern (daher der Begriff: Peitsche für Innovationen und Investitionen), oder aus dem Markt auszuscheiden.

Es ist keine Alternative Lohnzurückhaltung zu üben. Unternehmen die darauf angewiesen sind, sind „Zombieunternehmen“ – sie können aus eigener Kraft nicht überleben (Auftrags-/Jobvergabe über Subunternehmer -> Lohndrückerei, Niedriglohnsektor, staatliche Lohnanteile (Aufstocker) usw.) –, das verbessert nicht die Produktivität sondern schädigt nur den Wettbewerb.

Die Politik muss durch Stärkung der Tarifbindung der Unternehmen (keine Unternehmenstarife „zur Arbeitsplatzsicherung“!) und durch Stärkung der per se schwächeren Position der Arbeitnehmervertretung (Gewerkschaften) moderierend die Tarifautonomie stützen und schützen. Auf Grund schwieriger Arbeitsbedingungen (relativ schlechte Löhne, hohe Arbeitsbelastung, physisch und psychisch) sind Branchen und Unternehmen wie z. B. Kita, Kiga, Lehrberufe und vor allem: alle Pflegeberufe staatlich auf geeignetem Weg zu unterstützen. Hier ist für die Politik noch reichlich Luft nach oben!!

Weitere wichtige Fragen, die hier den Rahmen sprengen, beantwortet der komplette Foliensatz (insges. 15 übersichtliche Folien) bzw. Frau Spiecker selbst in ihrem Vortrag bei den Freiburger Diskursen.

Einzelnachweise

Einzelnachweise
1 die hier gezeigten Folien sind unter dem Link als pdf runterzuladen, auch der Vortrag von Frau Spiecker vom 28.01.21, Freiburger Diskurse, ist dort aufzurufen
2 darunter verstehe ich, dass der Staat einerseits die Tarifautonomie beachtet (Arbeitgeber und Arbeitnehmer handeln die Löhne aus) andererseits die ungleichen Kräfte mit ausgleichender Politik begleitet = Lohnpolitik
3 es wird immer ein Nachfragemangel durch Einkommensmangel erzeugt

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