– das muss man sich erst einmal reinziehen: die viertreichste Volkswirtschaft der Welt leistet es sich ca. ein Sechstel der Bevölkerung in Armut zu halten!! – die Mainstreammedien bemühen sich um Relativierungen und jagen die schönsten Prozentzahlen und Durchschnittswerte durch die Landschaft.
Was ist faul am Durchschnitt?
Der Durchschnitt (auch Mittelwert genannt) mittelt alle Werte, von ganz klein bis ganz groß, summiert alles auf und teilt durch die Zahl der eingegangen Werte. Effekt: Hohe Werte am einen Ende ziehen den Durchschnitt hoch. Aussagekräftiger ist hier der Medianwert: Alle Reichtümer, Vermögen und Einkommen von wenig bis hoch nebeneinander stellen und schauen, wo ist die Mitte.
Der Median ist ein Wert aus der Statistik und wird gern mit dem Durchschnitts- oder Mittelwert verwechselt. Statistiker teilen mit dem Median alle ermittelten Daten nach ihrer Häufigkeit in zwei gleich große Teile; er ist also ein Mittelwert der Verteilung, jedoch nicht ein Mittelwert. Statistisch bietet der Median – etwas bei der Abbildung von Löhnen – Vorteile, weil er viel weniger empfindlich gegen grobe statistische Ausreißer ist und beispielsweise die Verteilung der Löhne realistischer abbildet. Das zeigt ein Beispiel mit fünf fiktiven Lohnhöhen (2635, 2789, 3167, 3478 und 5793 Euro). Während der Durchschnittslohn bei 3572,40 Euro liegt, sagt der Medianlohn, dass die Hälfte der Löhne nicht höher als 3167 Euro liegt.
Quelle
(es handelt sich hier wohl um repräsentative Löhne aus dem Pflegebereich; Bemerkung am Rande: das verlinkte Dokument sagt auch etwas über die mangelnde Wertschätzung von Pflegekräfte aus!) Die Rechnung ist die folgende:
2.635 + 2.789 + 3.167 + 3.478 + 5.793 = 17.862 : 5 = 3.572,40 € Durchschnittsverdienst
Der mittlere Wert (entspricht dem Median) sowohl von rechts (hoher Lohn) als auch von links (niedriger Lohn) gesehen. Dies ist der Medianlohn: Alle Löhne links von der Mitte sind kleiner, alle rechts davon sind größer. Der Medianlohn beträgt also 3.167 €, der Unterschied: 405,40 € = ~ 12,8 % (ein Achtel!).
Der Mythos (zusammengefasst): „Im Durchschnitt ist alles gut (oder wenigstens nicht so schlimm)!“ kann in Bezug auf Vermögen und Einkommen nicht gelten. Entscheidend ist, wieviel die breite Mitte hat, womit die Masse der Menschen auskommen muss!