“It’s the economy, stupid” [“Es ist die Wirtschaft, Dummkopf”] der durch Bill Clinton bekannt gewordene Wahlspruch aus seiner 1992-er Präsidentschaftswahlkampagne. Was als griffiger Slogan eines Politkers im Wahlkampf noch durchgehen kann, muss man im täglichen Leben nicht unbedingt wörtlich nehmen, besonders nicht an Stelle eines um seine Expertenmeinung angerufenen Professors.
Richtig ist zweifellos, dass die Wirtschaft eine tragende Rolle in unserem Leben spielt, aber genauso richtig ist, dass man das eine nicht ohne das andere haben kann. Ein Blick in die Geschichte der Industrialisierung – und in deren Gegenwart (Stichworte: Rehaklinik, Burnout) – ein Blick in die Arbeitsbedingungen in der Dritten Welt zeigt auch, wie lebens-/gesundheitsgefährdend Wirtschaft immer war und heute noch ist.
Wer es kurz zusammen fassen will, der Dreiklang lautet:
- intakte, gesunde Umwelt (unbedingte Voraussetzung)
- intakte, gesunde Menschen (setzt eine (Über-)Lebensfähigkeit in und den Erhalt der gegebenen Umwelt voraus)
- nachhaltige Wirtschaft(-stätigkeit findet dann statt, wenn die ersten beiden Bedingungen erfüllt sind)
Wer noch weitere Beispiele haben will – hier mit dem Blick auf einen funktionierenden Sozialstaat, der einerseits a) Voraussetzung für eine funktionierende Gesellschaft/Wirtschaft ist jedoch andererseits b) von allen Seiten fortwährend angegriffen wird, Beispiel:
„Die Forderung von Minister Altmaier, die Sozialabgaben gesetzlich auf 40 Prozent der Löhne zu begrenzen, ist Unsinn. Unser Sozialstaat bietet keine verzichtbaren Wohltaten, sondern notwendige Leistungen zur Absicherung allgemeiner Lebensrisiken.“
Quelle
– der kann noch mehr einschlägige Argumente von Hartmut Reiners nicht nur auf der FR (wie bereits zuvor verlinkt) sondern auch auf MAKROSKOP nachlesen, Beispiel:
Die ökonomische Vernunft des Sozialstaates – 1
Seit den 1980er Jahren wird die Sozialpolitik in die Defensive gedrängt und als Klotz am Bein der Wirtschaft betrachtet. Mittlerweile zeigen sich die verheerenden Folgen dieser Politik. Es wird deutlich, dass der Sozialstaat keine verzichtbare „Wohltat“ ist, sondern eine elementare Grundlage der Infrastruktur moderner Gesellschaften.
Quelle